Im kommenden Jahr feiert die Autohaus Hoebertz GmbH ein beachtliches Jubiläum. Aus dem kleinen Betrieb, anfangs spezialisiert auf Fahrzeuge mit maximal zwei Pferdestärken, ist im Laufe der Jahrzehnte eines der bekanntesten Familienunternehmen in Krefeld geworden. Das liegt zum einen am kaufmännischen Erfolg des Ford-Spezialisten, zum anderen aber sicherlich auch an den Aktivitäten der Familienmitglieder außerhalb von Büro und Werkstatt. Mittlerweile ist die vierte Generation an Bord. Dabei zieht sich ein Vorname wie ein roter Faden durch die Familien- und Unternehmensgeschichte.
Jeden Tag zur Mittagszeit begeht die Familie Hoebertz ein festes Ritual: Um Punkt 12.30 Uhr serviert Astrid Hoebertz das Essen für ihren Mann, ihren Sohn und ihren Enkel. Ihre Schwiegertochter ist meist nicht dabei, sie arbeitet als Projektmanagerin eines großen Krefelder Unternehmens. Bei der Konversation am Esstisch kann es schon mal zu kleinen Verwechslungen kommen. Denn alle männlichen Familienmitglieder, die sich hier jeden Mittag treffen, heißen Peter. Der Name hat eine lange Tradition im Haus Hoebertz. „Ich bin der siebte Namensträger in Folge“, sagt jener Peter Hoebertz (33), der im Betrieb als „Junior“ geführt wird. Sein Vater (65) ist der Seniorchef. Seit zwei Jahren ist der kleinste Peter auf der Welt. Möglich, dass er eines Tages das Hülser Autohaus mit Werkstatt führen wird. So wie vor ihm schon der Vater, der Großvater, der Urgroßvater und der Ururgroßvater.
Mit „Peter Nummer 1“, nennen wir ihn zur besseren Übersicht einmal so, fing vor fast hundert Jahren alles an. „Wir wissen das so genau, weil wir vor einiger Zeit einen Firmenstempel mit dem Zusatz ,Seit 1923’ gefunden haben“, erklärt Peter Nummer 4, also der Junior. Zudem liegt ein Kassenbuch aus dem Jahr 1924 vor. Ansonsten gibt es kaum Zeugnisse aus der „Startup-Zeit“. Soviel aber ist bekannt: „Mein Urgroßvater hat vor allem Kutschen und Fahrräder repariert. In Sachen Autos war ja damals noch nicht so viel los.“ Bis heute geblieben ist der Standort an der Tönisberger Straße. Die Familie, drei Generationen, wohnt zusammen im Haus gegenüber. Die Fassade ziert eine alte Leuchtreklame von Ford. „Die habe ich neulich wieder fit gemacht“, sagt Sohn Peter.
Der Hersteller aus den fernen USA mit seinem großen Produktionsstandort im nahen Köln ist seit vielen Jahrzehnten die „Hausmarke“ der Hoebertz, eingeführt von Peter Nummer 2. Dessen Sohn, der heutige Senior, sollte ursprünglich nicht im Familienbetrieb lernen: „Mein Vater war dagegen, obwohl er selbst im eigenen Haus gelernt hat.“ Stattdessen war eine Werkstatt in Krefeld ausgeguckt worden. „Mein Vater hatte im Vorfeld schon alles mit dem dortigen Chef gedeichselt.“ Also machte sich der damals 15-Jährige mit seinem Moped auf dem Weg, unter dem Arm die Schulzeugnisse. Doch als der Azubi in spe die Werkstatt betrat, stauchte der Chef gerade die Monteure auf eine Art und Weise zusammen, dass er auf dem Absatz kehrt machte und seinen Vater inständig bat, doch in Hüls lernen zu dürfen. „Und so kam es dann zum Glück auch.“
Sein Sohn, der heute 33-Jährige, durfte dann natürlich auch im eigenen Betrieb die Ausbildung absolvieren. Nach der kaufmännischen Lehre folgte noch der Mechatroniker. „Eigentlich wollte ich ja zum Fernsehen“, erzählt der Junior. Doch der damit vermutlich verbundene permanente Wohnortwechsel war nichts für den überzeugten Niederrheiner. Und den Weg zum Rampenlicht hat er auch so gefunden: Nicht nur in Krefeld und Umgebung kennen ihn Musik-Fans. Im vergangenen Jahr machte er bei „Voice of Germany“ mit, wo ihm Mark Forster einen „Buzzer“ gab. Mit zwei Cover-Bands ist er auf Hochzeiten und anderen Veranstaltungen unterwegs und legt zudem als DJ auf. „Ich bin an so gut wie keinem Wochenende komplett zu Hause“, sagt er. Dem Unternehmen, das er gemeinsam mit seinem Vater führt, schadet das nicht. Im Gegenteil: „Eine gewisse Bekanntheit bringt auch neue Kunden.“ Ihr großes Netzwerk nutzen die Hoebertz auch für den guten Zweck, indem sie Spenden sammeln. Mit ihrem Verein „Project 100“ bauen sie Brunnen in Afrika – und kümmern sich vor Ort um den reibungslosen Ablauf.
Rund 250 Neufahrzeuge und Tageszulassungen verkauft das Autohaus Hoebertz pro Jahr. Etwa 50 Autos können vor Ort besichtigt und natürlich auch zur Probe gefahren werden. Besonders stark nachgefragt wird der Focus, aber auch die Nutzfahrzeuge finden viele Abnehmer. „Zahlreiche Handwerker aus Hüls und Krefeld insgesamt sind mit einem Transit aus unserem Autohaus unterwegs“, freut sich Peter Hoebertz senior. Zwei Mitarbeiter kümmern sich um den Verkauf, zehn arbeiten in der Werkstatt. Seit vielen Jahren bildet die GmbH ihren eigenen Nachwuchs aus. „Die komplette Service- Mannschaft hat bei mir gelernt“, sagt Peter Nummer 3. Aktuell beschäftigt die Firma zwei Auszubildende. Zum Jahresanfang wird ein Neueinsteiger im kaufmännischen Bereich gesucht. Der Altersdurchschnitt der Belegschaft liegt bei geschätzten 40 Jahren. „Wir sind eine alte Firma, aber ein junges Team“, sagt Peter Hoebertz junior.
Die vielen Stammkunden des Betriebs schätzen vor allem den guten und unkomplizierten Service. „Erst heute morgen hat mich ein alter Kunde telefonisch aus dem Bett geklingelt“, so Peter Hoebertz junior, auf dessen Handy „24/7“ die umgeleiteten Notrufe landen. Der Anrufer war mit einem Platten am Hülser Berg liegengeblieben. „Ich habe ihm gesagt, er soll uns einfach den Schlüssel vorbeibringen und wir kümmern uns um alles Weitere.“ Gesagt, getan. Ob Reifenwechsel oder Birnchen-Tausch – solche Kleinigkeiten sind schnell erledigt. Ist der Schaden größer, stehen Leihwagen zur Verfügung. Sämtliche Fabrikate sind willkommen. Karosserie und Lack sind die Spezialitäten des Betriebs.
Peter Hoebertz senior denkt noch nicht an die Rente, ein wenig kürzer treten möchte er aber schon. Der begeisterte Skifahrer möchte künftig noch häufiger ins Südtiroler Ultental reisen. „Das ist seit 43 Jahren mein bevorzugtes Ziel“, sagt er. Auch dort macht er Werbung für die Marke Ford. Einem Autohändler vor Ort bringt er regelmäßig aktuelle Ford-Unterlagen mit. Und nicht nur das: „Es gibt einen Bauern, der schon seit Jahren im Ford-Kittel seine Kühe melkt.“
Die Familie freut sich auf das kommende Jubiläumsjahr und hofft natürlich, dass der Betrieb noch weitere hundert Jahre mit einigen „Peters“ erleben wird.
Autohaus Hoebertz GmbH
Tönisberger Straße 101
47839 Krefeld
Telefon: 02151 – 730300
E-Mail: info@fordhoebertz.de
ford-hoebertz-krefeld.de